
Wissen und Praxis der heimischen Bestatter:innen
Das Element „Wissen und Praxis der Bestatter:innen“ wurde in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Am 23. März 2023 präsentierte der Österreichische Bundesverband der Bestatter:innen die Aufnahme in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes durch die Österreichische UNESCO-Kommission (ÖUK).
Ein Fachbeirat der Österreichischen UNESCO-Kommission entschied darüber, dass das Element dem Verständnis von lebendigem Wissen, wie es im UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes dargelegt ist, entspricht,
führte Martin Fritz, Generalsekretär der Österreichischen UNESCO-Kommission, die Entscheidung zur Aufnahme der heimischen Bestatter:innen aus.

Mitinitiatorin des Antrags zur Aufnahme und Vorsitzende des Bundesverbandes der Bestatter:innen, Katharina Strack-Dewanger, freut sich über die Aufnahme und sieht darin:
die Würdigung einer über viele Generationen gewachsenen Tradition, die nun alle heimischen Bestatterinnen und Bestatter erfahren dürfen!
Historiker bezeichnen die ersten Bestattungen verstorbener Menschen als bedeutenden Schritt hinsichtlich der kulturellen und gesellschaftspolitischen Entwicklung.
Regional erwuchsen unterschiedliche Riten, denen in ihrer Basis bis heute gefolgt wird. Die heimischen Bestatterinnen und Bestatter gehen mit ihrem Wissen und ihrer Praxis selbstverständlich auf gesellschaftliche Entwicklungen ein und beraten über aktuelle Trends. So gibt es heute zum Beispiel das elektronische Gedenkportal oder Naturbestattungen,
weiß Markus Pinter aus dem Bundesverband der Bestatter und Leiter der Projektgruppe zur Aufnahme in das Nationale Verzeichnis des UNESCO immateriellen Kulturerbes Österreichs.
Die 528 österreichischen Bestatter:innen verfügen über eine große Bandbreite an tradiertem und erlerntem Wissen, welches von sozialen oder religiösen Praktiken und Symbolen bis hin zu individuellen Gestaltungsmöglichkeiten reicht, um Verstorbene ihrem Glauben oder Wunsch gemäß zu verabschieden und die Hinterbliebenen bestmöglich in der Zeit der Trauer zu begleiten.
Die Kultur der Bestatterinnen und Bestatter stößt auf immer mehr Bedürfnisse der Menschen auf individuelle Bestattungen. Ich nehme wahr, dass die Menschen nicht der Versuchung der Verdrängung nachgeben, sondern individuellen Verabschiedungen nachkommen wollen,
führte Dompfarrer Toni Faber aus und gratulierte den heimischen Bestatterinnen und Bestatter zu der erlangten Auszeichnung.
[kamera] EM80 bei pixabay | Bundesverband der Bestatter:innen / Harald Artner · [quelle] WKO