
Wienerliedfestival wean hean 2018
Das Wienerliedfestival wean hean geht von 21. April bis 21. Mai in sein 19. Jahr. Besonderes Augenmerk wird heuer auf die Literatur gelegt.
Die Bewahrung traditioneller Wiener Musik, Stichwort: Gebrüder Schrammel, ist dem Wienerliedfestival wean hean ebenso dem ein Anliegen wie die Förderung junger künstlerischer Neuinterpretationen und Perspektiven.
Ein Festivalhöhepunkt ist die Inszenierung eines Ödön von Horváth Stückes anlässlich seines 80. Todesjahres. Der aus Warschau stammende österreichische Autor Radek Knapp rezitiert aus seinen erfrischend humorvollen Büchern im Theater Akzent. Wolfgang Böck liest Auszüge aus Josef Mayer-Limbergs Gedichtband »fon de hausmasda und de möada« und Susi Stach trägt sozialkritische Textpassagen aus »Iba de gaunz oamen Leit« von Christine Nöstlinger vor. Zu den literarischen Highlights des Festivals zählt auch das große wean hean Finale im Stadtsaal, wo die Kunst des Poetry Slam mit dem Wienerlied liebäugelt.
Zudem gibt es Musikalisches, Ritterliches, Altbewährtes, Gesungenes, Zeitgenössisches, Hocherotisches, Flüssiges, Spannendes, was zum Spielen, nur leider keine Schokolade.
Festivaleröffnung
Im WUK geben auf drei unterschiedlich großen Bühnen sechs bekannte und (noch) unbekanntere Formationen den Startschuss zur Saison 2018. Wo, wenn nicht hier, feiert das frischgebackene Duo Pünklichkeit und Anarchie sein Debüt, dessen Musik von Johann Sebastian Bach, Procol Harum, Loudon Wainwright und Leonard Cohen beeinflusst ist. Äußerst hörenswert ist auch das Frauen-Balkan-Quartett Madame Baheux mit vier Stimmen, vierzehn Saiten, zwei Bögen und einigen Trommeln.
Inspiriert und geleitet von den großen Helden Karl Hodina, Kurt Girk, Roland Neuwirth, den Strottern und zumindest in einem Lied auch von Pirron und Knapp wird das David Stellner Duo aus dem Waldviertel bei der Eröffnung reüssieren.
Die beiden Natursänger Kurt Girk und Willi Lehner, der unverkennbare Kontragitarrist und Wienerlied-Wurlitzer Rudi Koschelu und die einzigartige Dudlerin und Harmonikameisterin Marie-Theres Stickler sorgen für einen denkwürdigen Auftakt; Hörprobe:
Bei der Wiener Wäsche ist die Instrumentenauswahl mit Zither, Drehleier, Trompete und Gitarre zwar auch eher traditionell, die Musik biegt aber stimmungsmäßig dann doch in eine experimentellere Richtung ab.
Als Verweis auf das wean hean Finale im Stadtsaal gibt es bereits bei der Eröffnung einen kleinen Vorgeschmack der jungen Wiener Poetry Slam Szene. Franziska Holzheimer und Jonas Scheiner sind die SprachkünstlerInnen an diesem Abend. Sie werden begleitet von Yasmin Hafedh alias Yasmo und dem Jazztrio Bauer.Schläger.Wurf.Berger.