Leopold Museum – Kokoschka

Leopold Museum – Kokoschka

Die Ausstellung rückt erstmals Fotografien aus Kokoschkas Leben prominent in den Mittelpunkt und bringt diese mit der Malerei in einen Dialog.

Kokoschka
Das Ich im Brennpunkt
verlängert bis 3. März 2014
täglich 10-18 Uhr
Dienstag geschlossen
Donnerstag 10-21 Uhr
Leopold Museum-Privatstiftung
1070 Wien, Museumsplatz 1

Realisiert wurde die Ausstellung, mit der das Leopold Museum neue Wege geht, in Zusammenarbeit mit dem Oskar Kokoschka-Zentrum der Universität für angewandte Kunst, die über 5000 Kokoschka-Fotos verwahrt. Darunter finden sich Aufnahmen von berühmten Fotografen wie Hugo Erfurth, Madame d’Ora, Trude Fleischmann, Brassa, Georg >Platt Lynes, Earl Seubert, Franz Hubmann, Erich Lessing, Barbara Pflaum oder Sven Simon sowie zahlreiche Fotos aus dem Privatleben des Künstlers – zum Teil auch anonyme Schnappschüsse.
(Foto oben: RENÉ BURRI 1933, Oskar Kokoschka vor seinem »Selbstbildnis von zwei Seiten« in Villeneuve, um 1955 Universität für angewandte Kunst Wien, Oskar Kokoschka Zentrum © René Burri/Magnum Photos)

Bemerkenswert die Aufnahme von Sven Simon (eigtl. Axel Springer jr.), »Brandstifter Oskar Kokoschka«, abgebildet in der Zeitschrift Eltern von 1968 unter dem Titel: »Fünfzehn Prominente – in der Kleidung des Berufs, den sie sich als Kinder wünschten«.

Anders als Klimt und Schiele stirbt er nicht 1918 sondern erst 1980. Dabei war er ein wacher Zeitgenosse, der aktiv Anteil nahm an den Höhen und Tiefen des 20. Jahrhunderts. Und immer wieder wurde er fotografiert, was bisher kaum bekannt war.

Der Kurator würdigt in diesem Zusammenhang die besonderen Verdienste der 2004 verstorbenen Olda Kokoschkas, ohne deren Vorarbeiten eine Ausstellung wie diese gar nicht möglich wäre.

Der Maler und sein Modell II, 1923 © Saint Louis Art Museum, Bequest of Morton D. May 910: 1983 (c) Fondation Oskar Kokoschka/VBK, Wien 2013

Die Ausstellung

Die rund 220 ausgewählten Fotografien der Ausstellung begegnen 32 bedeutenden Gemälden sowie 20 Zeichnungen und Lithografien bzw. Plakaten Kokoschkas. Ergänzt wird die Zusammenstellung mit Film- und Tondokumenten, Zeitschriften und Büchern – darunter ein von Oskar Kokoschka für die Wiener Werkstätte geschaffenes – bis hin zu Briefen und Postkarten. Ebenfalls zu sehen sind einige der berühmten Porträts Kokoschkas, deren Entstehungsprozess an Hand der fotografischen Dokumentation der Porträtsitzungen im Detail nachvollziehbar wird.

Das Leopold Museum hat bereits in der jüngeren Vergangenheit mit Ausstellungen wie »Klimt persönlich. Bilder – Briefe – Einblicke« (2012) oder »Wolken. Welt des Flüchtigen« (2013) Fotografien erfolgreich eingesetzt.

Katalog

Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog im Christian Brandstätter Verlag erschienen ISBN 978-3-85033-785-4 364 Seiten, ca. 340 Abbildungen Preis: € 29,90

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Foto: RENÉ BURRI 1933,
Oskar Kokoschka vor seinem »Selbstbildnis von zwei Seiten« in Villeneuve, um 1955
Universität für angewandte Kunst Wien, Oskar Kokoschka Zentrum
© René Burri/Magnum Photos