
„Die blaue Mazur“ beim Lehár Festival Bad Ischl 2025
Bei Österreichs größtem Operetten-Festival stand traditionell als dritte Premiere ein selten gespieltes Werk von Franz Lehár am Programm.
„Die blaue Mazur“, die letzte Tanz-Operette des Festival-Namenspatrons, stand noch nie am Spielplan des Lehár Festival Bad Ischl. Die Aufführung präsentierte sich in halbszenischer Form mit großem Orchester (Franz Lehár-Orchester und Chor unter der musikalischen Leitung von Marius Burkert). Die eigens dafür überarbeitete Fassung stammt von Angela Schweiger, die in der Saison 2024 mit Millöckers „Der Bettelstudent“ große Erfolge feiern konnte.
Die Handlung ist für eine Operetten der damaligen Zeit durchhaus ungewöhnlich. Sie beginnt mit einer Hochzeit, eine Szene, die sonst meist am Ende steht. Die Wiener Gräfin Blanka von Lossin (Corina Koller) ist unglücklich mit dem polnischen Grafen Olinski (Daniel Pataky) verheiratet, denn dieser zeigt zu viel Interesse für eine Tänzerin. Doch gerade der Tanz wird das Ehepaar wieder zueinander führen, denn als Julian Olinski seinem ausgelassenen Vorleben endlich abschwört, fordert er seine Gattin Blanka zur „Blauen Mazur“ auf und beweist damit, dass sein Herz allein ihr gehört. Der – polnische Tanz – ist der letzte, der bei einem Ball getanzt wird und zu dem die Tänzer ihre Angebeteten auffordern.
Dem Anspruch, ein besonderes Juwel unter den Lehár-Operetten zu sein, wird „Die blaue Mazur“ in dieser Inszenierung ganz bestimmt gerecht. Stimmlich und schauspielerisch überzeugte das gesamte Ensemble ebenso wie mit einer Fülle an schwungvollen Tänzen (choreografiert von Katharina Glas), vor allem vom Buffopaar (Marie-Luise Engel-Schottleitner, Lukas Karzel).
Das Publikum im ausverkauften Kongress- und Theaterhaus honorierte bei der Premiere die gelungene Aufführung mit lang anhaltendem Applaus.