
Brauerei Hofstetten – Heines Altes Lager
Ein Bier mit dem Geschmack wie vor 80 Jahren – gebraut mit alten Getreidesorten im historischen Sudhaus der Brauerei Hofstetten.
Ziel des 2009 gestarteten Projekts war es, eine geschmackliche Differenzierung zu bestehenden Biersorten zu kreieren. Das Ergebnis wurde Ende November beim Einbrauen des 1. Sudes in der Brauerei Hofstetten im Mühlviertel präsentiert.
Begonnen hat alles mit einem Besuch in der Genbank in Linz, wo Brauerei-Chef Peter Krammer drei verschiedene Braugerstensorten ausgesucht hat. Diese wurden dann von der AGES – Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit vermehrt und es standen von jeder Sorte 100 kg Saatgut zur Verfügung. Nach langen Sortenversuchen gemeinsam mit den Mühlviertler Bio-Landwirten und dem Bio-Kompetenzzentrum Schlägl stellte sich die Sorte Heines Heisa (nach dem Züchter Ferdinand Heine) als jene heraus, die mit den klimatischen Bedingungen und den kargen Böden in der Region am besten harmonierte.
Bei ersten Versuchen zeigte sich, dass es nur durch die Gerstensorte relativ schwierig ist, einen anderen Geschmack im Bier zu erhalten. Da der Vorgang des Mälzens den Geschmack stark beeinflusst, musste auch die Mälzung nach historischen Rezepten erfolgen. So war es naheliegend, dieses Bier im historischen Sudhaus, dass im Jahr 1929 von Heinrich Krammer errichtet wurde, zu brauen. Als Hopfen kommt die ursprüngliche Mühlviertler Bio-Hopfensorte „Malling“ zum Einsatz.
Der Rohstoff aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war somit vorhanden, es mussten nur noch viele Gegebenheiten rekonstruiert werden. Die damaligen Biere hatten einen starken Gerstengeschmack und waren wegen des Mangels an Rohstoffen oft sehr dünn. Trotzdem wurde mit einer Stammwürze von 13 Grad eingebaut, damit die Charakteristik der Gerste deutlich herauskommt. Schließlich gab es zur 500-Jahr-Feier in Hofstetten ein Festbier mit der gleichen Stärke. Durch den historischen Sud-Prozess treten gewisse Begleit-Aromen in den Vordergrund, die bei industriell gefertigten Bieren in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen sind. So finden sich leichte Gemüse Aromen und eine dezente Butternote, welche das Bier cremig macht.
Im November 2018 war das Bier übrigens beim renommierten „Heirloom Malt Brewing Award“ nominiert!
Vorerst gibt es Heines Altes Lager nur am Hofstettner Rampenverkauf, da viel Wert auf die geschmacklich Wahrnehmung bei den Kunden zu diesem Projekt gelegt wird.