Claude Monet, Waterloo Bridge, Sonne im Nebel, 1903

Belvedere – Im Lichte Monets

Österreichische Künstler und das Werk des großen Impressionisten – noch bis 8. Februar 2014

Ausstellungsansicht „Im Lichte Monets“Diese spektakuläre Sonderschau im Belvedere, in der Orangerie, zeigt den starken Einfluss von Monet auf viele österreichische Künstler. Dank hochkarätiger Leihgaben aus aller Welt versammelt die Ausstellung Schlüsselwerke Claude Monets, die zum Teil noch nie in Österreich zu sehen waren.  Diese zeigen die Kunst Monets als Inspirationsquelle  für zeitgenössische Künstler, die, nachdem sie auf direkte oder indirekte Weise Werke Monets kennengelernt hatten, in ihren eigenen Werken darauf Bezug nahmen.

Die Fotographie konnte auf die technischen Erfindungen wie die Dampfmaschine, die Eisenbahn, den Telegraph, die chemische Industrie und die industrielle Fertigung, nicht wirklich reagieren.

Kurator Stephan Koja:

Hier konnte eine neue Malerei ansetzen. Sie konnte dem modernen Leben, dieser enormen Beschleunigung des Tagesablaufs, der Vielfalt neuer gesellschaftlicher Phänomene Ausdruck geben … Und sie konnte sich nun gerade den flüchtigen Erscheinungen des Wetters, den Stimmungen auf der Wasseroberfläche Nebel, Dunst, Wind und  Rauch zuwenden, den Wechsel von Licht und Farbe zu einem bevorzugten Bildgegenstand machen. Auf diese Weise konnte sie den Fortschritt thematisieren,  indem etwa rauchende Fabrikschlote, Lokomotiven, Dampfer im Hafen usw. darstellungswürdig wurden.

Den Höhepunkt der Ausstellung bilden zwei Variationen von Monets Seerosen – einem Thema, das Monet fast 30 Jahre lang beschäftigte. Daneben sind fünf Versionen der Waterloo Bridge zu bewundern. Im Vergleich mit Max Weilers vier großformatigen Gemälden der „Vier Wände“ und Herbert Boeckls „Erzberg“ in vierfacher Ausführung wird deutlich, welch wichtige Inspirationsquelle Monet für andere Künstler war und auch heute noch ist.

Claude Monet, Seerosen, 1914-1917 © Fondation Beyeler, Riehen/Basel

Österreichische Künstlerinnen, wie Olga Wiesinger-Florian oder Marie Egner, abfällig „Malweiber“ genannt, zogen mit ihren Staffeleien ins Freie, um vor der Natur zu malen. Diese Künstlerinnen waren noch nicht zum Studium zugelassen und mussten ihren Beruf in privaten Unterrichtsstunden oder in Malschulen für Frauen erlernen. Der Einfluss von Monets Malerei wird bei ihren Bildern deutlich.

Monets Seerosenbilder und seine Wasserdarstellungen übten eine große Wirkung auf Gustav Klimts Attersee-Landschaften aus. Davon kann man sich anhand der Gegenüberstellung der Werke überzeugen.

Diese ganz spezielle Ausstellung ist noch bis zum 8. Februar 2015 zu sehen. Es lohnt sich sicherlich ein mehrmaliger Besuch.

Gallerie

Verweis zu belvedere.at

Im Lichte Monets
Österreichische Künstler und das Werk des großen Impressionisten
bis 8. Februar 2014

Täglich 10 bis 18 Uhr
Mittwoch 10 bis 21 Uhr
Österreichische Galerie Belvedere – Orangerie
Wien 3, Rennweg 6A

Fotos: siehe Bildtitel