MUSA Wien – Die 70er Jahre – noch bis 4. Jänner 2014

MUSA Wien – Die 70er Jahre – noch bis 4. Jänner 2014

Expansion der Wiener Kunst

MUSA Wien – Die 70er Jahre
Expansion der Wiener Kunst
bis 4. Jänner 2014
Di, Mi, Fr 11-18 Uhr
Do 11-20 Uhr | Sa 11-16 Uhr
So, Mo und Feiertage geschlossen
MUSA Museum Startgalerie Artothek
Felderstraße 6-8, 1010 Wien
(neben dem Rathaus)

Mit den 1970er Jahren erreicht das MUSA nun das dritte Jahrzehnt des Rundgangs durch die Sammlungsgeschichte.

Der Gesamtbestand des Hauses von Werken aus diesem Jahrzehnt – 3.500 Arbeiten von 800 KünstlerInnen – resultiert aus folgenden drei Elementen:
Im dritten Jahrzehnt des Sammlungsaufbaus (1970–1979) erwarb die Kulturabteilung 2.200 Kunstwerke von 731 KünstlerInnen. Parallel dazu wurden im Rahmen von „Kunst am Bau“ (KAB) 243 Skulpturen, Mosaike und Wandmalereien realisiert. Ein weiterer Teil der Sammlung verdankt sich großzügigen Schenkungen, die auch das Konvolut der 1970er Jahre mit aussagekräftigen Werken ergänzen.

Die 1970er Jahre

Sie waren geprägt durch den politischen Wechsel unter Bruno Kreisky mit all seinen Reformen, unter anderem in der Justiz, der Bildung, beim Bundesheer und im Sozialwesen sowie  dem Ausbau des Wohlfahrtsstaates. Österreich öffnete sich verstärkt dem internationalen Geschehen und wurde mit der Errichtung der UNO-City wieder Teil der Weltbühne. Fernsehen und allgemeine Mobilität veränderten den Alltag.

Der gestiegene Wohlstand bewirkte lebhaften Konsum, brachte aber auch schwerwiegende Folgen für die Umwelt mit sich. Dies führte wiederum zu einem verstärkten ökologischen Bewusstsein. Ölschock und darauf folgende Wirtschaftskrisen intensivierten ein Zeitgeistgefühl, in das sich nach dem ungebremsten Fortschrittsglauben der 1960er Jahre zunehmend Zweifel und Ängste mischen. Nachdem alles möglich geworden war, wurde nun klar, dass dies seine Gültigkeit ebenso in negativer Hinsicht hat.

Die technologischen Fortschritte und sozialen Veränderungen spiegeln sich in der bildenden Kunst mit neuen Themen und Haltungen wider und überlagern tradierte Ausdrucksformen. Abstrakt geometrische und konzeptuelle Tendenzen treten hervor, die investigative Neugier vieler KünstlerInnen findet in Konstruktion und Dekonstruktion von Mensch, Natur und Technik medienübergreifend ihren Niederschlag. Vermehrt finden sich politische und sozialkritische Inhalte. Feministisch orientierte Kunst rückt verstärkt in den Fokus des Interesses. Fernsehen, Tonbänder und Videotechnologie, die „Neuen Medien“ dieses Jahrzehnts, werden von Künstlerinnen prominent eingesetzt. Erstmals gelangen auch Fotografien in die Sammlung des MUSA. Gegen Ende des Dezenniums erleben Figuration und genialischer Gestus mit den „Neuen Wilden“ Malern ein Revival.

Die Ausstellung

Die Kuratoren befragen die Kunst der „Siebziger Jahre“ aus der Sammlung des MUSA auf neue Ausdrucksmöglichkeiten und alte Konventionen in inhaltlicher wie formaler Hinsicht und verlassen sich nicht ausschließlich auf den kunsthistorischen Kanon. Neue Phänomene und innovative Strömungen finden besondere Beachtung, die Sammlungspolitik wird mit heutigen, rückblickenden Gewichtungen konfrontiert. Unter den ausgestellten Werken von vielen verschiedenen KünstlerInnen finden sich Arbeiten von Franz Beer, Lieselott Beschorner, Valie Export, Adolf Frohner, Gottfried Helnwein, Martha Jungwirth, Arnulf Rainer und Peter Weibel.

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Bilder: MUSA