Leopold Museum – Max Oppenheimer

Leopold Museum – Max Oppenheimer

Unter dem Titel „Expressionist der ersten Stunde“ zeigt das Leopold Museum die bisher umfassendste Retrospektive zum Werk von Max Oppenheimer.

Die umfassende Präsentation zeigt, wie radikal der in Wien geborene (1885–1954) und heute fast vergessene Maler und Grafiker immer wieder seine künstlerische Handschrift transformierte und einen substanziellen Beitrag zur Kunst der Moderne leistete. Mit rund 180 Exponaten beleuchtet „Max Oppenheimer. Expressionist der ersten Stunde“ sein weitgehend unbekanntes Werk und erschließt seinen vielseitigen Motivschatz, der von Porträts und religiösen Themen über Stillleben bis hin zu Darstellungen von Musikern reicht. Bereits früh erlangte Oppenheimer Aufmerksamkeit und stellte seine Werke europaweit aus. Seine erfolgreiche Karriere führte ihn zwischen 1912 und 1932 mehrfach ins Ausland, wobei er immer wieder nach Wien zurückkehrte. Der Künstler machte Bekanntschaft mit zahlreichen Künstlern und Intellektuellen der Moderne wie Oskar Kokoschka, Egon Schiele, Paul Cassirer, Adolf Loos oder Sigmund Freud und setzte sich mit zukunftsweisenden Kunstströmungen auseinander, so u. a. mit Kubismus oder Futurismus. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1938 floh Oppenheimer über die Schweiz in die USA. In New York war es ihm nicht möglich an frühere Erfolge anzuknüpfen – er verstarb dort 1954 einsam und verarmt in seiner Wohnung.

Bei Oppenheimer sollte sich folgendes Diktum, formuliert in seinem Manuskript Aus meinem Leben, als Grundeinstellung manifestieren: ‚Man verharrt niemals in Ruhe, keine Einförmigkeit zwingt zur Untätigkeit, man treibt rastlos neuen Ereignissen, unbekannten Himmeln entgegen.‘ Angesichts seiner eingeschlagenen innovativen Pfade und seines erfolgreichen Karriereweges ist es verwunderlich, dass Max Oppenheimer die entsprechende Anerkennung in den letzten Jahrzehnten versagt geblieben, ja sein Schaffen nahezu in Vergessenheit geraten ist. Umso erfreulicher ist es, dass nun diese großangelegte, retrospektive Schau im Leopold Museum die Möglichkeit bietet, Oppenheimers weitgehend unbekanntes und gleichermaßen überraschendes Œuvre neu zu erschließen und diese für die Moderne so wichtige Künstlerpersönlichkeit wiederzuentdecken.

Hans-Peter Wipplinger, Direktor des Leopold Museum und Kurator der Ausstellung

Die Ausstellung präsentiert zwei Schlüsselwerke des Künstlers aus der Sammlung des Leopold Museum: Bildnis Tilla Durieux (1912) und die jüngste Erwerbung Selbstbildnis (1911) – nach einer Einigung mit den Erben nach Dr. Oskar Reichel.

Begleitend zur Ausstellung ist ein umfangreicher, zweisprachiger Katalog mit Beiträgen von Markus Böggemann, Alfred Fehringer, Kerstin Jesse, Lisa Smit, Aline Marion Steinwender, Hans-Peter Wipplinger sowie einer Künstlerbiografie von Lena Scholz erschienen.

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6. Oktober bis 25. Februar 2024
1070 Wien, Museumsplatz 1
täglich außer Dienstag 10 bis 18 Uhr • Juni, Juli und August täglich 10 bis 18 Uhr
An Feiertagen geöffnet!

Fotos:
Schachpartie | Leopold Museum Wien / Lisa Rastl
Operation | Sammlung Oesterreichische Nationalbank
Sechstagerennen | Leopold Museum Wien / Lisa Rastl
Rosé Quartett | Richard Krauss
Die Geißelung | Leopold Museum Wien / Lisa Rastl
Porträt Egon Schiele | Birgit und Peter Kainz
Bildnis Tilla Durieux | Leopold Museum Wien
Selbstbildnis | Sotheby’s/Sasa Fuis Photographie, Köln
Quelle Leopold Museum