
Teatro Barocco 2023 – Premiere
Das Opernfestival Teatro Barocco feierte gestern Abend die erfolgreiche Premiere der Oper „Antonio e Cleopatra“ von Johann Adolph Hasse.
Die Inszenierung von Intendant Bernd R. Bienert unter der musikalischen Leitung von Davide Mariano wurde vom Publikum im barocken Benediktinerstift Göttweig gefeiert. In den Hauptrollen erlebt man Katharina Adamcyk als berührende Cleopatra und die stimmgewaltige Rumänin Alina Dragnea in der Rolle des Feldherrn Marc‘Antonio.
Die fulminante Premiere markiert einen weiteren Meilenstein der Erfolgsgeschichte von Teatro Barocco und seinem Gründungsintendant Bernd R. Bienert. Die weiteren Aufführungen versprechen eine fesselnde Umsetzung dieser besonderen und selten aufgeführten Opernrarität. Dem Publikum wirdd die einzigartige Möglichkeit geboten, sich an einem akustischen Originalschauplatz in die Musikwelt des 18. Jahrhunderts zurückversetzen zu lassen.

Die Oper „Antonio e Cleopatra“ widmet sich den letzten gemeinsamen Stunden der ägyptischen Königin Cleopatra und des römischen Feldherrn Marc’Antonio. Das Werk ist die früheste Oper des Komponisten Johann Adolph Hasse der damit seinen ersten durchschlagenden Erfolg im Musiktheater erzielte. Die melodischen und gefühlvollen Arien berührten schon 1725 bei der Uraufführung in einem privaten Schloss bei Neapel und begeisterten in der Teatro Barocco Premiere wiederum durch deren ungeheure Intensität der Affekte unter dem Dirigat von Davide Mariano.
Die beeindruckenden Kostüme und Bühnenbilder wurden von Bernd R. Bienert, basierend auf historischen Dokumenten, selbst entworfen. Dessen geschmackvolle und behutsam in den historischen Raum eingefügte Inszenierung überzeugte durch historisch informierte Gestik und kluge Personenführung. Für Begeisterung sorgten vor allem auch die großartigen Kostümkreationen, die Bienert für seine wunderbaren Protagonistinnen entwarf, angefertigt in Handarbeit nach originalen Entwurfszeichnungen aus dem 18. Jahrhundert.
Eine weitere Besonderheit dieser Inszenierung ist die Integrierung eines originalen historischen Wandgemäldes, welches das Klosterprojekt von Stift Göttweig in seiner ursprünglich geplanten Größe darstellt. Dieses wird in Bienerts Inszenierung selbst zum Teil des historischen Bühnenbildes. Darüber hinaus verbindet Bienert das monumentale Deckenfresko von Paul Troger in der Kaisertreppe von Stift Göttweig mit dem Werk Hasses, da beides, die Fresken Trogers und das Finale der Oper Hasses, als Huldigung für Karl VI., den Vater von Kaiserin Maria Theresia, konzipiert wurden.
Die Verbindung zwischen Ort und Stück schafft eine einzigartige Atmosphäre und auch die einmalige Möglichkeit die Intimität einer privaten Opernaufführung der Zeit Maria Theresias an einem Originalschauplatz dieser Epoche zu erleben.
„Antonio e Cleopatra“ von Johann Adolf Hasse (1725)
Stift Göttweig 1, Altmanisaal, 3511 Furth bei Göttweig
Künstlerische Gesamtleitung und Inszenierung, Bühnenbild und Kostüme: Bernd R. Bienert
Dirigent: Davide Mariano · Cleopatra: Katharina Adamcyk · Antonio: Alina Dragnea
Es spielt das Ensemble Teatro Barocco auf historischen Instrumenten
Weitere Termine:
Samstag, 09.09.23 und Sonntag, 10.09.23
Samstag, 16.09.23 und Sonntag, 17.09.23
Samstag, 23.09.23 und Sonntag, 24.09.23
Samstag, 30.09.23 und Sonntag, 01.10.23
Samstag, 07.10.23
Foto: Bernd R. Bienert · Quelle: productiveideas