
111 Orte in Istrien, die man gesehen haben muss
Der Autor Gerd Wolfgang Sievers hat sich nach den Büchern aus derselben Reihe über Orte im Burgenland, Orte in Venedig und Orte der Wiener Küche jetzt intensiv und liebevoll mit 111 Orten in Istrien beschäftigt.
Wo findet man die größte Trüffel? Warum gibt es in Istrien Geisterstädte? Welche Schlucht hat eine Naturbrücke? Und wo entstand die kommerzielle FKK Kultur? Die Antworten auf diese und viele andere Fragen werden in diesem Buch, das der Autor mit seinen ganz besonderen Fotos ausgestattet hat, beantwortet. Auf der linken Seite findet man die Beschreibung der Sehenswürdigkeit, ergänzt durch historische und kulturelle Hintergründe. Auf der rechten Seite ist unter dem Foto die Adresse, eine genaue Angabe zur Anreise, eventuelle Öffnungszeiten und immer wieder ein Tipp für weitere Sehenswürdigkeiten in der Nähe.
Der Autor, der nach dem Studium der Publizistik seine Abschlussprüfung als Koch absolviert hat, gibt wertvolle Tipps, wo sich empfehlenswert gute Lokale befinden und welche Spezialitäten geboten werden.
Auch wenn man keine Reise nach Istrien plant, ist das Buch lesenswert. Es bietet viel Wissenswertes über Kunst, Geschichte, Brauchtum und Kulinarik. Ganz ohne ein Rezept geht es nicht. Sievers beschreibt die Bukaleta – ein Krug für eine besondere Suppe und liefert gleich das Rezept für die „Supa“ dazu:
Für zwei Personen röstet man zwei dicke Scheiben altbackenes Weißbrot auf dem Rost, bis die Ränder schwarz sind. Dann legt man die erste Scheibe in eine Bukaleta (bemalter Tonkrug für Wein) und gibt 250 Milliliter jungen Teran-Wein, zwei, drei Esslöffel Zucker (oder Honig), etwas Olivenöl und Pfeffer aus der Mühle darauf. Anschließend legt man die zweite Brotscheibe hinein und fügt erneut die gleiche Menge Wein, Zucker (oder Honig), Öl und Pfeffer hinzu. Den Krug stellt man neben die Glut des Feuers und erwärmt so die Suppe. Vor dem Servieren alles leicht umrühren und servieren. Original zubereiten kann man die Suppe nur, wenn man – wie die Konoba Puli Pineta – einen offenen Kamin zur Verfügung hat.
Das Eingangsportal der Marinekirche in Pula, Die schwangere Madonna der Euphrasiuskapelle in Poreč, Der k.u.k. Taucheranzug aus der Konoba Veli Jože in Rovinj (alle drei im Bild oben), Die heilige Katharina, Das Porträt Dantes, Das Kuppelwieser Mausoleum, Die Parenzana, Der Beschwerdebriefkasten, Der Markuslöwe, Die große Zisterne, Die Friedenstaube, Die Kanzel, Die Ziegen, Der Bambus, Die Muschelzucht, Das Grab Waldersteins, Der Bischofsstuhl, Das Gorgoneon, Das Krippenspiel, Die Villa Lorun – die Bandbreite der 111 Orte ist beeindruckend. Sievers hat das reiche kulturelle Erbe Istriens umfassend recherchiert und wünscht viel Vergnügen mit diesem Buch, das eine Anregung für eigene Entdeckungsreisen in Istrien sein soll.
111 Orte in Istrien, die man gesehen haben muss
Gerd Wolfgang Sievers
Mit zahlreichen Fotografien
240 Seiten broschiert, 13,5 x 20,5 cm
Emons Verlag, ISBN 978-3-95451-858-6
€ 16.95 (D) bzw. € 17,50 (A)
Fotos: Gerd Wolfgang Sievers